Dieser Blog wurde für die Auslandspraktikant*innen des Berufskollegs Bachstraße in Düsseldorf eingerichtet. Er dient zum Austausch von Ideen, Tipps, Erfahrungen und Hinweisen, die für den Auslandsaufenthalt unserer Praktikant*innen nützlich sind.




Samstag, 15. Oktober 2016

A lot of new impressions...

Hallo!

Ich wollte euch mal ein kurzes Update geben, was ich die letzten Tage hier in London (und Boston Spa) so gemacht habe ;)

Der Dienstag fing gleich sehr interessant an, weil ich eine private Tour durch die "Music Collection" bekam. Die Sammlung ist wirklich groß - sie erstreckt sich über eine komplette Etage des vier-stöckigen basements - und enthält neben gedruckten Noten und Stimmen auch noch handgeschriebene Manuscripte von Komponisten/Musikern, in denen teilweise sogar Anmerkungen von publishern mit Änderungswünschen zu finden sind. Ein weiterer Betandteil des Bestandes ist die "Paul Hirsch Collection", eine private Sammlung eines Londoner Industriellen. Es enthält, wie die anderen Bestandteile der Collection auch, teils sehr alte, fagile und auch einzigartige Medien. Besonders in Erinnerung bleiben wird mir ein Spielkartensatz aus dem 16. Jahrundert - auf jeder Karte waren die Noten eines anderen Liebesliedes aufgedruckt und oben links in der Ecke der sehr schön gestaltete und handcolorierte Wert der Spielkarte, begleitet von zwei aufwändig bestickten kleinen Aufbewahrungstäschchen.
Am Nachmittag habe ich dann eine Schicht am "Reference Enquiry Desk" des großen "Humanities Reading Room" verbracht -  ich beantwortete natürlich nicht selbst die Anfragen der Kunden, sondern habe mich im Hintergrund aufgehalten und die beiden Kollegen bei der Arbeit beobachtet - die Engländer nennen das "Shadowing". Es war wirklich sehr interessant zu sehen, mit welchen speziellen Rechercheanfragen die Kunden zum Informationstisch kommen - an dieser Stelle hat man sehr deutlich gemerkt, dass die British Library vorwiegend von Menschen genutzt wird, um Forschung betreiben. Am Ende durfte ich dann sogar eine schriftliche Anfrage nach gemeinsamer Recherche in den unterschiedlichsten Datenbanken beantworten :)

Der Mittwoch war für mich ausschließlich ein "desk day": ich habe den ganzen Tag an meinen beiden Projekten gearbeitet und stand dabei in regem E-Mail-Kontakt zu Dorothea, sodass sich Fragen meinerseit schnell und problemlos klären ließen. Am Ende das Tages hatte ich dann 2 Abstracts geschrieben und die Nationalbibliographie Reihe A im Bereich der Sozialwissenschaften nach geeigneten Titel durchforstet. Das Feedback war auch sehr positiv, sodass es für mich ein erfolgreicher Tag war ;)

Donnerstagmorgen bin ich dann in aller Frühe nach York gefahren, um die Außenstelle der British Library zu besuchen, um einen Blick "hinter de Kulissen" zu bekommen. Den hier werden z.B. die von den curators in London ausgewählten Titel gekauft und anschließend katalogisiert und eingearbeitet. Eine weitere große Aufgabe ist der "Document Supply Service" - Titel, die Leser in London bestellen, ort aber nicht vorhanden sind, werden aus dem Bestand von Boston Spa bestellt und über Nacht angeliefert. Donnerstag und Freitag habe ich mir dann den acquisition sowie den cataloging process angesehen. Eine Menge Informationen - kein Wunder also, dass die Einarbeitung eines neuen cataloguers bis zu 3 Monate dauern kann - wovon ich mir die Hauptprinzipien und -schritte dann aber doch irgendwie merken konnte. Außerdem habe ich noch einen kleinen Einblick in die Arbeit des Trainig Teams bekommen. Sie sorgen mit speziellen Kursen und Talks dafür, dass alle Mitarbeiter auf dem neuest Stand bleiben oder aber bei Änderungen in der Software lernen, mit diesen umzugehen (beispielsweise bei der Einführung von RDA). Ihre letzten beiden großen Projekte waren die Implementation einer Learning Hub sowie eine große Mitarbeiterumfrage, um die individuellen Bedürfnisse nach Fortbildungsmaßnahmen herauszufinden und diese entsprechen zu können. Die zwei Tage in York waren auf jeden Fall sehr interessant um zu erfahren, was so allem im Hintergrund der British Library abläuft und was man als "normaler" Besucher oder Nutzer gar nicht sehen kann.
Auf meinem 40-minütigen Weg zum Hostel hin und wieder zurück hatte ich dann auch noch die Chance, einen kleinen Eindruck von der (wirklich sehr schönen) Stadt York zu bekommen :)




Nun bin ich wieder in London und werde die kommenden zwei Tage mit Sightseeing, dem Besuch diverser Museen und dem Genuss des Englischen Essens verbringen :)

See you soon!
Vanessa

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